Industrie-Moderne

Lehre Bauhaus Uni Weimar

Im ländlichen Raum

Die "Industrie-Moderne“ thematisiert die Phase der elektroenergetischen, sogenannten zweiten industriellen Revolution und ihren räumlich-gestalterischen Niederschlag.

Die "Industrie-Moderne“ thematisiert die Phase der elektroenergetischen, sogenannten zweiten industriellen Revolution und ihren räumlich-gestalterischen Niederschlag. Diese Epoche war eng mit der künstlerischen Moderne, beginnend mit dem Ersten Weltkrieg, verbunden. Technizismus, Funktionalismus und formale Reduktion sowie großer sozialer Neugestaltungswille charakterisierten diese Industrie-Moderne. Ihre Ideale und Mechanismen behielten jahrzehntelang Gültigkeit und wurden erst seit den 1970er Jahren beginnend merklich in Frage gestellt. Mit den "Grenzen des Wachstums" begann ein Umdenken, das diese Boomzeiten gleichsam historisch werden ließ. 

Auch wenn man räumlich zunächst an Städte denken mag, erweist sich die Industrie-Moderne des 20. Jh. letztlich als flächendeckendes Phänomen, das (fast) jeden Landstrich erfasste. Gerade hier kann erkundet werden, in welchem Verhältnis ältere und industriemoderne Kultur zueinander stehen und inwieweit die Moderne schon selbst zu einem anerkannten und gepflegten Erbe geworden ist. „Industriedörfer“, „Agrostädte“ und Orte in ehemals "rückständigen Gebieten" bieten sich für unsere Erkundungen im Thüringer Raum besonders an und werden deshalb unsere Untersuchungsgegenstände sein. 

Dr. Mark Escherich, Dr. Iris Engelmann, Dr. Heike Oevermann, Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier